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Freund/in hinzufügen: eine neue Definition von Freundschaft?

Freundschaft ist allgegenwärtig. Sie begegnet uns überall: in Liedern, auf dem Schulhof, im Sommerurlaub und in der Nachbarschaft. Doch was macht Freundschaft wirklich aus? Wie definieren wir heutzutage Freundschaft? Welche Arten von Freundschaften gibt es? Kann ein Freund genug sein? Was sagt die Freundesanzahl in den Social Media über uns aus? Und was können wir von Aristoteles lernen? Erfahrt hier den Schlüssel zu wahrer Freundschaft.
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Wahlverwandtschaft

Die deutsche Sprache hat ein Begriff für Konzepte, die in vielen anderen Sprachen in Schachtelsätzen umschrieben werden müssen: Lebensabschnittspartner, Ohrwurm, Eselsbrücke, Schadenfreude und Weltanschauung. In diese Liste reiht sich auch der für unser Thema relevante Begriff „Wahlverwandschaft“ ein, also wortwörtlich ein Familienmitglied, das man sich frei auswählt. Darunter versteht man im Deutschen das Sich-verbunden-Fühlen aufgrund einer ähnlichen Wesensart. Man sieht also in einer Person, mit der man biologisch nicht verwandt ist, eine Art Seelenverwandten. Dieses Konzept spiegelt die Definition einer vollkommenen Freundschaft wider. Doch was ist uns genau wichtig in einer Freundschaft?  

Definition Freundschaft

In einer Umfrage an einer Werkrealschule in Baden-Württemberg haben Jugendliche beschrieben, worauf es ihnen in einer Freundschaft ankommt. An erster Stelle stehen bei den meisten die Loyalität: Jugendliche erwarten von ihren Freunden, dass man ihnen alles sagen kann, ohne verurteilt zu werden. Sie erwarten, dass Freunde die eigenen Geheimnisse für sich behalten, ohne sie anderen Klassenkameraden weiterzuerzählen. Des Weiteren spielen Vertrauen und Unterstützung eine entscheidende Rolle: Ein Freund bzw. eine Freundin ist diejenige Person, die immer – egal wann -  für einen da ist. Dabei fällt auf, dass sich die Werte einer Freundschaft im Alter nicht großartig ändern: auch Erwachsene gründen ihre Freundschaft in erster Linie auf gegenseitiger Sympathie, Vertrauen und Unterstützung.  

Aristoteles

Aristoteles, hingegen, hat in Sachen Freundschaft schon früh eine Unterscheidung gemacht. Er stellt insgesamt drei Arten von Freundschaft dar: die Freundschaft des Nutzens, der Lust und die vollkommene Freundschaft. Die Freundschaft des Nutzens und der Lust bestehen seiner Ansicht nach in einer Beziehung, in der beide Personen nur aus einem bestimmten Grund, sei es ein bestimmter Zweck oder ein bestimmtes Vergnügen, das sie miteinander teilen. Derartige Freundschaften sind laut Aristoteles nicht von Dauer, da der Nutzen bzw. die Lust vergänglich sind. Sobald dieser Grund nicht mehr gegeben ist, verliert auch der Freund seine Wichtigkeit und die Freundschaft endet. Die vollkommene Freundschaft, auf der anderen Seite, ist nach Aristoteles die höchste Form der Freundschaft. Hier beruht die Freundschaft nicht aus Nutzen oder Lust, sondern auf den persönlichen Eigenschaften des Freundes. Nur so kann eine Freundschaft langfristig halten.  

Freundschaft 2.0

Wenn man sich die Werte der Jugendlichen und Aristoteles in Bezug auf einer Freundschaft ansieht, stellt man fest, dass es Zeit kostet, eine wahre Freundschaft zu pflegen. Die Anzahl der Freunde in sozialen Medien, hingegen, weist sehr hohe Zahlen auf. Mehr als tausend Freunde auf Facebook zu haben, ist heutzutage durchaus gang und gäbe. Dadurch verliert der Begriff „Freundschaft“ an Wert. Viele Jugendliche geben zu, die meisten ihrer „Freunde“ in sozialen Medien nur flüchtig zu kennen. Wenn sie ihnen auf der Straße begegnen, grüßen sie sich nicht einmal. Wozu sind Jugendliche dann auf sozialen Netzwerken mit diesen Personen „befreundet“? Viele Jugendliche erklären, dass eine hohe digitale Freundeszahl den Beliebtheitswert an der Schule steigert. Schüler mit wenigen Freunden sind meist diejenigen, die von anderen im Pausenhof ausgegrenzt werden. Doch schon Aristoteles wusste: „Ein Freund aller ist niemandes Freund.“  
TEXTVERSTÄNDNIS 1) Beantworte die folgenden Fragen zum Text. 1. Auf welchen Kriterien beruht für deutsche Jugendliche die Freundschaft? 2. Welche Freundschaften sind laut Aristoteles von kurzer Dauer? 3. Was hat der Begriff „Wahlverwandtschaft“ mit Freundschaft zu tun? 4. Welche Art der Freundschaft sind nah Aristoteles in sozialen Medien zu finden? 5. Warum möchten viele Jugendliche viele digitale Freunde haben?   WORTSCHATZ 2) Setze das passende Wort in die Lücken ein und achte dabei auf die Deklination. allgegenwärtig | Familienmitglied | gegenseitig | auffallen | pflegen | dauerhaft | gang und gäbe sein | Wert | vollkommen | Nutzen 1. Personen, die Teil der Familie sind, nennen sich ___________________________. 2. Etwas ist _______________________, wenn es über einen längeren Zeitraum anhält. 3. In den sozialen Medien ________ es _____________________, viele Freunde zu haben; es ist keine Seltenheit. 4. Das Thema „Freundschaft“ ist ______________________, weil es uns immer und überall begegnet: in Liedern, im Alltag, in der Nachbarschaft und in der Freizeit. 5. Wenn zwei Freunde sich ___________________ helfen, hilft der eine dem anderen und umgekehrt. 6. Die ___________ einer Freundschaft sind die Prinzipien, auf denen eine Freundschaft zwischen zwei Menschen aufbaut. Ohne diese kann eine Freundschaft nicht zustande kommen. 7. Ich habe von etwas _______________, wenn mir etwas einen Gewinn bringt. 8. Eine Person _____________ auf der Straße _________, wenn sie schreit und sich alle Leute nach ihr umdrehen. 9. Eine ___________________ Freundschaft besteht aus zwei Freunden, die sich aufgrund der jeweiligen Charaktereigenschaften mögen. 10. Um eine Freundschaft zu __________________, muss man stets im Kontakt mit seinem Freund sein.   GRAMMATIK 3) Konditionalsätze: Vervollständige die folgenden Sätze mit der irrealen Bedingung in der Gegenwart. Beispiel: Wenn (ich/haben/viele Freunde) _________________________________, wäre ich glücklicher. = Wenn ich viele Freunde hätte, wäre ich glücklicher. 1. Wenn (wir/sein/reich) _______________________________, würde ich mit euch um die Welt reisen. 2. Ich wäre euch sehr dankbar, wenn (ihr/helfen können/mir) _____________________________. 3. (die Kinder/spielen/draußen) ___________________________, wenn das Wetter besser wäre. 4. Wenn Andreas mehr Zeit hätte, ___________________________ (er sie/verbringen mit seinem besten Freund). 5. Wenn Elisabeth nicht so viele Facebook-Freunde hätte, ________________________ (sein/nicht so beliebt / an ihrer Schule). 6. Wenn Evelyn und Katharina ihre Freundschaft nicht jahrelang gepflegt hätten, _________________________ (sein/ heute nicht mehr befreundet). 7. Wenn du ein wenig extrovertierter wärst, ____________________ (du/haben) viel mehr Freunde. 8. Wenn du vor den Tests besser lernen würdest, ____________________________ (du/müssen/keine Angst haben). 9. Wenn ich mehr mit meinen Freunden unternehmen würde, ____________________________ (sein) ausgeglichener.   TEXTPRODUKTION 4) Verfasse einen Text von bis zu 100 Wörtern zu den folgenden Fragen. Wie definierst du Freundschaft? Welche Werte sind für dich am wichtigsten? Hast du einen besten Freund oder eine beste Freundin? Wie ist eure Freundschaft entstanden? Wie würdest du einen idealen Freund bzw. eine ideale Freundin beschreiben?
(Clelia Caruso) (Bildnachweis: pixabay und pixabay)
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