In Deutschland wird gestreikt. Und das dieses Jahr nicht zu knapp. Die Gründe für die Streikwelle sind vielfältig: steigende Preise, insbesondere für Energie und Lebensmittel sowie Lohnzurückhaltung während der Corona-Pandemie sind zwei der Hauptgründe. In den Corona-Jahren stagnierten viele Einkommen und von 2021 bis 2023 drückte die Inflation das Realeinkommen ins Minus. Hinzu kommt, dass aktuell in Deutschland ein Arbeitskräftemangel herrscht, der ebenfalls unterschiedliche Gründe hat. Einer der Hauptfaktoren ist die zunehmende Überalterung der deutschen Gesellschaft. Da in den letzten Jahrzehnten immer weniger Babys geboren wurden, stehen dem Arbeitsmarkt weniger Arbeitskräfte zur Verfügung als zuvor. Da es aktuell an Arbeitskräften im Land mangelt, haben die Arbeitnehmer weniger Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren und mehr Mut, für mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen und mitunter für eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit zu streiken.
Vor allem ruft die deutsche Gewerkschaft ver.di aktuell zu Warnstreiks auf. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, auch bekannt unter ver.di, wurde 2001 in Berlin gegründet und ist eine Vertretung vieler verschiedener Berufsgruppen. Im Jahr 2024 haben bereits Fluggesellschaften, der Personennahverkehr, Ärzte und Bauern gestreikt. Teilweise haben sie bessere Arbeitsbedingungen erhalten, doch das Jahr ist noch jung und weitere Arbeitsbedingungen können in vielen Bereichen verbessert werden.
(Clelia Caruso)
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