Die Krankenkasse DAK-Gesundheit untersucht zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf seit 2019 in einer Studie das Nutzungsverhalten der Medien von Kindern und Jugendlichen. Die Ergebnisse zeigen, dass besonders die Nutzung von Computerspielen und sozialen Medien seit der Corona-Pandemie zunehmend gestiegen und seitdem nicht mehr gesunken ist. Das Ergebnis ist, dass noch nie so viele Kinder und Jugendliche in Deutschland von einer Mediensucht betroffen waren wie jetzt.
Als mediensüchtig gilt nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wer über den Zeitraum von einem Jahr die Kontrolle über sein Nutzungsverhalten verloren hat, sich aus anderen Lebensbereichen zurückzieht und das Verhalten auch dann fortsetzt, wenn sich negative Folgen wie etwa gesundheitliche Beeinträchtigungen zeigen.
Laut der Studie stieg die Zahl abhängiger Kinder und Jugendlicher bei Computerspielen von 2,7 Prozent im Jahr 2019 auf 6,3 Prozent im Juni 2022. Bei Social Media verdoppelte sich die Mediensucht von 3,2 auf 6,7 Prozent. Die Nutzungsdauer liegt für Computerspiele durchschnittlich bei etwa zwei Stunden am Werktag und drei Stunden am Wochenende. Soziale Medien würden fast drei Stunden täglich genutzt - am Wochenende sogar fast vier Stunden.
Andreas Strom, ein Vorsitzender des Vorstandes der DAK-Gesundheit, betont, dass es eine neue Entwicklungsaufgabe von Politik und Gesellschaft ist, Kindern und Jugendlichen beizubringen, die Risiken der Nutzung digitaler Medien einzuschätzen und ihr Nutzungsverhalten zu reflektieren. Nur so können sie die Möglichkeiten der digitalen Welt langfristig für ihr privates und berufliches Leben konstruktiv nutzen.
Beantworte die folgende Frage: Wie hoch ist der Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen? Wurde eine ähnliche Studie in deinem Land durchgeführt?
(Clelia Caruso)
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