Der traditionelle Weihnachtsscheit findet seinen Ursprung im 12. Jahrhundert in Deutschland.
Diesem Brauch zufolge, verbrannte das Familienoberhaupt am Heiligabend einen großen Holzstamm im Kamin des Hauses. Die Glut des Holzstamms musste dann die folgenden 12 Nächte bis zum Dreikönigstag weiterbrennen.
Schließlich wurden die Überreste aufbewahrt, da man ihnen magische Fähigkeiten nachsagte. Im Sieg- und im Lahntal wurde die Asche auf die Felder ausgebracht, um das Wachstum der Saat anzuregen. In einigen westfälischen Dörfern wurde der Weihnachtsscheit bei jedem Sturm wieder ins Feuer geworfen, da man annahm, er könne das Haus vor einem Blitzschlag schützen.
Von Deutschland aus verbreitete sich der Brauch in viele europäische Länder und überlebte bis ins frühe 20. Jahrhundert. Auch das gleichnamige Dessert geht auf diese Tradition zurück, doch es ist heute hauptsächlich im französischsprachigen Raum verbreitet.
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