Das Verb Containern oder auch Mülltauchen beschreibt die Mitnahme von Lebensmitteln aus Abfallcontainern, die (zum Beispiel von einem Supermarkt) weggeworfen wurden, aber noch genießbar sind und gegessen werden können.
Darf man in Deutschland bald Containern, ohne dafür bestraft zu werden? Wenn es nach den Parteien Die Grünen und der FDP geht: ja. Landwirtschaftsminister Özdemir und Justizminister Buschmann wollen, dass das Retten von Lebensmitteln aus fremden Abfallcontainern bald weitgehend straffrei wird. Beide Parteien möchten, dass man nur noch bestraft wird, wenn ein Hausfriedensbruch vorliegt, „der über die Überwindung eines physischen Hindernisses ohne Entfaltung eines wesentlichen Aufwands hinausgeht oder gleichzeitig den Tatbestand der Sachbeschädigung erfüllt.“ Das bedeutet: Wer auf der Suche nach noch verzehrfähigen Lebensmitteln beispielsweise ein Tor aufhebelt und beschädigt, müsste weiterhin mit einer Strafe rechnen. Wer aber über eine niedrige Mauer steigt, um an den Abfallcontainer eines Supermarktes zu kommen, soll nicht mehr bestraft werden.
Viel zu viele Lebensmittel landen nicht im Einkaufswagen, sondern im Müll. Jeder und jede Verbraucher: in Deutschland wirft im Schnitt 78 kg Lebensmittel pro Jahr weg. Insgesamt werden in Deutschland 11 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr weggeworfen.
Für Expert: innen könnte straffreies Containern einen Beitrag im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung leisten. Für Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ hingegen, geht der Vorschlag nicht weit genug: „Man muss es den Supermärkten verbieten, diese Lebensmittel wegzuwerfen, sonst werden sie das weiter tun. […] Und gleichzeitig, wenn man es verbietet, kann man die Infrastruktur aufbauen, damit diese Lebensmittel dann bei denen ankommen, die es brauchen.“
Beantworte die folgenden Fragen: Ist Containern in deinem Land erlaubt? Welche anderen Maßnahmen könnte man ergreifen, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren?
(Clelia Caruso)
(Bildnachweis: Wikimedia Commons)