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Generation Smartphone

Die Social-Media-Sucht hat sich in Deutschland seit 2019 bei Kindern und Jugendlichen fast verdoppelt. Das ist das Ergebnis einer neuesten Studie. Warum das so ist, welche Rolle die Hormone dabei spielen und was man dagegen tun kann, erfahrt ihr hier.

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Smartphone und soziale Medien

Seit fast 20 Jahren ist es unser treuer Begleiter in jeder Lebenslage: das Smartphone. In Deutschland leben rund 83,8 Millionen Menschen. Davon sind 67,6 Millionen Smartphone-Nutzer. Die ersten Smartphones förderten gleichzeitig den Boom der sozialen Medien. Soziale Medien sind Apps auf dem Computer oder Smartphone. Mit diesen Apps können Menschen miteinander in Kontakt treten. Und das rund um die Uhr auf der ganzen Welt. 24 Stunden am Tag. Mit mehr als 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Man kann mit diesen Medien Nachrichten verschicken, als Text oder als Sprachnachricht. Auch Fotos und Videos kann man damit einfach verbreiten und teilen.

Heute sind die sozialen Medien aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Kurz nachdem morgens auf unserem Smartphone der Wecker klingelt, werden die ersten Apps geöffnet. FOMO (“the fear of missing out”), also die Angst, etwas zu verpassen, spielt hier teilweise eine Rolle. Man möchte sofort sehen, ob in den letzten Stunden etwas veröffentlicht wurde, das von unserem Interesse ist.

Dopamin - der Botenstoff des Glücks

Neben der FOMO spielt bei der Nutzung von sozialen Netzwerken ein Hormon eine sehr wichtige Rolle: das Dopamin. Denn beim Posten, Liken und Geliked werden, wird das Belohnungszentrum in unserem Gehirn aktiviert und das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Dieses Hormon löst, wie der Name schon sagt, viele positive Gefühle aus und bringt uns dazu, mehr davon zu wollen.

Mehr Social-Media-Sucht als vor der Pandemie

Seit 2019 führt das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) im Auftrag der DAK-Gesundheit eine Studie zum Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland durch. Laut einer neuesten DAK-Studie sind heute mehr Jugendliche süchtig nach Social Media als vor der Corona-Pandemie. Der Leiter der Studie spricht von einem Teufelskreis.

10- bis 17-Jährige sind an Schultagen im Schnitt zweieinhalb Stunden bei TikTok, Insta, WhatsApp und anderen Online-Diensten unterwegs. Am Wochenende sind es mehr als dreieinhalb Stunden. Dabei sind laut Studie von 100 Jugendlichen rund 25 suchtgefährdet und etwa sechs haben wahrscheinlich tatsächlich eine Sucht. Während Corona sind diese Zahlen gestiegen und nach dem Ende der Pandemie gehen sie nicht mehr richtig zurück. Doch was hat das mit einem Teufelskreis zu tun?

Besonders Jugendliche, denen es nicht so gut geht, neigen laut Studienleiter dazu, mehr Zeit in sozialen Netzwerken zu verbringen. Dadurch können aber weitere Probleme entstehen: mehr Stress, Ängste und depressive Symptome. Und das führt wieder zu mehr Handyzeit und folglich zu mehr Stress, Ängsten und depressiven Symptomen.

Jede Minute, die man in sozialen Medien verbringt, bringt auch einen unterschwelligen Vergleich mit sich: Welche Kleidung trägt die Person im Post? Was isst sie? Welchen Sport treibt sie? Was macht sie in ihrer Freizeit? Wie viele Follower hat sie?  Permanentes Vergleichen kann gerade junge Menschen ablenken und davon abhalten, herauszufinden, wer sie eigentlich selbst sind. Und sich selbst zu entdecken, ist eine unserer höchsten und auch schönsten Aufgaben im Leben. Aber es gibt gute Nachrichten: Dieser Kreislauf kann durchbrochen werden.

Mediensuchthilfe und frische Luft

Das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) hat die Webseite https://www.mediensuchthilfe.info/ ins Leben gerufen. Auf dieser Seite können Jugendliche kostenlose Tipps und Hilfen zur problematischen Nutzung von Games, Social Media und Streaming-Diensten bekommen. Zudem bietet die Webseite einen Selbsttest an, mit dem man herausfinden kann, ob man suchtgefährdet bzw. süchtig ist. Gleichzeitig wirbt der deutsche Nachrichtendienst mit den positiven Effekten der regelmäßigen Bewegung an der frischen Luft. Die frische Luft stärkt das Immunsystem, die Hirnstruktur wird verbessert, Gehör und Augen werden trainiert und Glückshormone werden ausgeschüttet.

Die Einführung des Smartphones birgt eine große Anzahl an Vorteilen. Soziale Medien können eine schöne Ergänzung für unseren Alltag sein, wenn man sie richtig und in Maßen nutzt. Wie bei vielen Dingen heißt die Regel auch hier: Balance ist der Schlüssel zum Leben.

TEXTVERSTÄNDNIS

1) Beantworte die folgenden Fragen zum Text.

1. Was förderten die ersten Smartphones?
2. Wozu dienen die sozialen Medien?
3. Was hat FOMO mit sozialen Medien zu tun?
4. Was passiert in unserem Gehirn beim Posten und Liken?
5. Was ist das Ergebnis der neuesten DAK-Studie?
6. Wie viel Zeit verbringen deutsche Jugendliche im Durchschnitt in sozialen Medien?
7. Was tun laut Text Jugendliche, denen es nicht so gut geht?
8. Wozu dient die Webseite „Mediensuchthilfe“?
9. Warum wirbt der deutsche Nachrichtendienst mit regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft?


GRAMMATIK

2) Präteritum: Setze die folgenden Sätze ins Präteritum. Bsp.: Ich poste gerne Bilder, wenn ich im Urlaub bin. = Ich postete gerne Bilder, wenn ich im Urlaub war.

1. Ich like immer alle Bilder, die meine Freunde posten.
2. Ich schaue mir jeden Abend Videos im Internet an.
3. Ich wachse ohne Smartphone auf.
4. Ich verbringe täglich mindestens vier Stunden am Smartphone.
5. Ich treffe meine Freunde hauptsächlich online.


WORTSCHATZ

3) Ergänze die folgenden Sätze mit den richtigen Wörtern und konjugiere bzw. dekliniere sie.

sich ablenken | vergleichen | Teufelskreis | Sprachnachricht | belohnen | Nutzungsverhalten | Balance | unterschwellig | süchtig | Glückshormon

1. Ein ………………………… ist ein System, in dem sich mehrere Faktoren gegenseitig verstärken und so eine Situation immer weiter verschlechtern.

2. Eine ………………………… ist die moderne Alternative zu einem Anrufbeantworter: Ich schicke einer Person nicht eine schriftliche Nachricht, sondern eine Nachricht, die ich mit meiner Stimme aufgenommen habe.

3. Wenn ich nach Schokolade ………………………… bin, kann ich nicht oder nur schwer aufhören, Schokolade zu essen.

4. Ein ………………………… Vergleich ist ein Vergleich, der unbewusst passiert.

5. Wenn ich jemanden …………………………, beschenke ich ihn oder sie zum Dank oder als Anerkennung.

6. Das ………………………… umfasst alle Aktionen, die ein Nutzer während seines Aufenthalts auf einer Plattform ausführt.

7. Wenn ich mich mit anderen Personen auf sozialen Medien …………………………, fühle ich mich meistens schlechter als zuvor, weil die meisten Inhalte nur positive Erlebnisse und Erfolg porträtieren.

8. Soziale Medien können, wenn man sie übermäßig nutzt, dazu führen, ………………………… von den eigenen Problemen ………………………… .

9. Dopamin ist ein …………………………: Es ist ein Neurotransmitter, der im Gehirn produziert wird und an der Kontrolle von Vergnügen, Motivation und Denken beteiligt.

10.  ………………………… ist ein Synonym für Gleichgewicht.


TEXTPRODUKTION

4) Beantworte die folgenden Fragen in einem Text von ca. 150 Wörtern.
Wie sieht die Social-Media-Nutzung in deinem Land aus? Ist die Social-Media-Nutzung während und nach der Corona-Pandemie gestiegen? Oder ist sie nach der Pandemie wieder gesunken?


MÜNDLICHE AUFGABE

5) Beantworte die folgende Frage.
Wie viel Zeit verbringst du an Schultagen und am Wochenende am Smartphone? Gibt es Tage oder Zeitrahmen (morgens oder abends), an denen du kein Smartphone benutzt? Was machst du gerne ohne Smartphone in deiner Freizeit?

(Clelia Caruso)
(Bildnachweis: recep-bg, istockphoto.com)

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