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Ein Leben ohne Plastik

„There is no planet B“, ist der Slogan, der auf vielen Posts auf Instagram zu lesen ist. Die Hashtags „#plastikfrei“, „#unverpackt“ und „#zerowastegermany“ werden von Millionen von Menschen genutzt. Unser Planet ist in Gefahr und wir sind uns dessen bewusst. Im Monat Mai widmen wir uns einer neuen Lebenseinstellung – einem Leben ohne Plastik.
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Allgegenwärtig

Ich gehe in den Supermarkt und erledige meinen Wocheneinkauf. Alle Lebensmittel sind verpackt. Die Tomaten sind in einer Plastikschale, die Zitronen in einem Plastiknetz. Die Salatgurke ist in Plastik eingeschweißt. Mein Lieblingsjoghurt befindet sich in einer Plastikverpackung. Leberwurst, Putenbrust und Käse, idem. Ich fülle meinen Einkaufswagen und gehe zur Kasse. Ich lege alle Artikel auf das Band. Ich staune über einen Berg an Plastik. Dabei wohne ich allein. Wie sieht wohl der Plastikberg einer vierköpfigen Familie aus? Plastik ist allgegenwärtig. Nicht nur Lebensmittel werden in Plastik verpackt. Büroartikel, USB-Sticks, Möbelstücke, Glühbirnen, Staubsauger – alles glänzt in neuen Plastikverpackungen.  

Recycling

Ich trage meinen Einkauf nach Hause. Zu Hause angekommen, entferne ich jede Plastikverpackung und werfe sie in den gelben Sack, auf dem in Großbuchstaben „Recycling“ geschrieben steht. Ich fühle mich sofort besser. Auch wenn es viel Müll ist, wird er recycelt, also wiederverwertet. Sprich, in neue Verpackungen umgewandelt. Also muss ich kein schlechtes Gewissen haben. So haben wir Deutsche lange Zeit gedacht. Doch die Realität sieht leider anders aus.  

Wiederverwertung

Tatsache ist, dass nur ein kleiner Teil des Plastikmülls wiederverwertet werden kann. Die Richtlinien in der Lebensmittelindustrie sind sehr streng. Das Plastik, in dem die Lebensmittel verpackt werden, muss sehr sauber sein. Das trifft leider nur bei etwa einem Sechstel des Plastikmülls zu. Was passiert mit dem Rest des Mülls? Er wird verbrannt. Teilweise wird bei der Verbrennung des Plastiks neue Energie erzeugt, was wieder positiv ist. Doch auch hier handelt es sich um eine niedrige Prozentzahl. Dem Großteil unseres Plastikmülls erwartet ein ganz anderes Schicksal: Er wird exportiert.  

Export

Bis März 2018 war China das Hauptland, in das der Plastikmüll Deutschlands exportiert wurde. Rund eine halbe Million Tonnen Plastikmüll pro Jahr haben wir nach China geschifft. Dann hat China jedoch einen Importstopp verhängt und wir mussten uns neue Exportländer für unseren Plastikmüll suchen. Jetzt verschiffen wir unseren Müll nach Vietnam, Thailand und Malaysia. Dort wird der Müll verbrannt. Einwohner Malaysias, die in der Nähe der Müllverbrennungsanlage wohnen, beschweren sich regelmäßig über einen stechenden Gestank in der Luft. Und nicht der gesamte Müll wird verbrannt. Mehr als 1.400 Tonnen deutsches Plastik landen jedes Jahr im Meer und töten Tiere.  

Plastikfrei

Wenn wir also nicht die Art und Weise ändern, wie wir Kunststoff herstellen und verwenden, werden wir 2050 mehr Plastikstücke als Fische in den Ozeanen schwimmen. Natürlich muss die Politik etwas unternehmen. Doch jeder von uns kann bereits jetzt etwas gegen den übertriebenen Plastikkonsum unternehmen. Wir können vermeiden, Produkte zu kaufen, die in Plastik verpackt sind. In Deutschland und europaweit gibt es bereits eine Vielzahl an Unverpackt-Läden, die alle Lebensmittel ohne Verpackung verkaufen. Mädchen können anstelle von Tampons und Binden Menstruationstassen benutzen. Anstelle von Wattepads und Abschminktüchern können sie waschbare Baumwollpads und Kokosnussöl verwenden. Milch und Joghurt kann man im Glas anstelle von Plastikbehältern kaufen. Der „Kaffee to go“ kann in die eigene Thermotasse gefüllt werden, anstatt jeden Morgen einen Einwegbecher wegzuwerfen. Es sind kleine Schritte, aber jeder Schritt zählt. Und wenn jeder von uns an einem Leben ohne Plastik arbeitet, können wir den Plastikkonsum weltweit senken und unseren Planeten retten.  
TEXTVERSTÄNDNIS 1) Beantworte die folgenden Fragen zum Text. 1. Was ist das heutige Problem eines durchschnittlichen Supermarktes? 2. Wie sieht das Recycling des Plastikmülls aus? 3. Was geschieht mit dem Großteil des deutschen Plastikmülls? 4. Was passiert, wenn wir nichts an unserem derzeitigen Plastikkonsum ändern? 5. Was kann ich als Durchschnittsverbraucher tun, um meinen Plastikkonsum zu reduzieren?   WORTSCHATZ 2) Setze die passenden Wörter in die Lücken ein und dekliniere/konjugiere diese nach Bedarf. Kunststoff | verwenden | Wattepad | Müllverbrennungsanlage | recyceln | verschiffen | unverpackt | vermeiden | Lebensmittel | senken 1. Wenn ich etwas _____________, kann ich es wiederverwenden. 2. Wenn wir Kaffeebecher aus Pappe __________________ wollen, müssen wir unsere Thermotasse von Zuhause mitnehmen. 3. Die _____________________________ ist ein Gebäude, in der Müll, also Abfall, angezündet und verbrannt wird. 4. __________________ ist ein Synonym für Plastik. 5. Viele Supermärkte in Deutschland haben angefangen, ihre Ware _________________ zu verkaufen, um keinen Müll zu produzieren. 6. Deutschland ________________ den Großteil seines Plastikmülls ins Ausland. Der Müll wird also auf einem Schiff in andere Länder, wie etwa Malaysia transportiert. 7. Alle Produkte, die wir essen oder trinken, werden als ____________________ bezeichnet. 8. Ich gehe mit meinem alten Shampoo-Fläschchen in den Unverpackt-Laden und fülle sie wieder mit Shampoo auf. Auf diese Weise _________ ich meinen Plastikkonsum und werfe ein Plastikfläschchen weniger im Monat weg. 9. _______________ sind flache Bausche aus Watte, die oft zum Reinigen des Gesichts dienen. 10. Plastik ist allgegenwärtig und wird von allen Industrien zur Verpackung ihrer Produkte ____________________.   GRAMMATIK 3) Setze die folgenden Sätze ins Präteritum. Bsp.: Äpfel aus dem Biomarkt schmecken mir immer besser. = Äpfel aus dem Biomarkt schmeckten mir immer besser. 1. Ich kaufe meine Lebensmittel in einem Unverpackt-Laden. 2. Ich schminke mich mit waschbaren Baumwollpads und Kokosnussöl ab. 3. Ich backe mein eigenes Brot, anstatt verpacktes Toastbrot zu kaufen. 4. Wir verwenden unsere Eierkartons wieder, anstatt sie wegzuwerfen. 5. Shampoo, Duschgel, Seife und Putzmittel besorgt mein Bruder im biologischen Unverpackt-Laden. 6. Ich trinke Milch und Sprudel ausschließlich aus Glasflaschen. 7. Ich bringe immer mein eigenes Besteck von Zuhause mit, anstatt das Plastikbesteck in der Mensa zu benutzen.   TEXTPRODUKTION 4) Schreibe einen kurzen Text (ca. 100 Wörter) und beantworte die folgenden Fragen. Was passiert mit dem Plastikmüll in Italien? Wie viel Plastik verbraucht ein Italiener im Jahr? Welche Initiativen gibt es, um den Plastikkonsum zu reduzieren? Was kannst du tun, um deinen täglichen Plastikkonsum zu senken?
___ (Clelia Caruso) (Bildnachweis: pixabay und pixabay)
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